Wanderung 2: (22.10.2018)

Immer wenn ich beginne zu schreiben, ist es schon spät. Spät genug, dass die ersten Frustrationen, über den fast vergangenen Tag langsam verrauchen. Und immer, wenn man nur lange genug wartet, wird der Tag in der Rückbesinnung immer schöner und dann, ganz heimlich und plötzlich bleiben nur noch schöne Erinnerungen übrig und ein schönerer Tag und eine bessere Wanderung hatte man zuvor noch nicht erlebt.

Zugegebener Maßen muss ich feststellen, dass der heutige Tag schon anstrengend war. Alle Kinder, Jugendliche und Pädagogen mussten heute zum Startpunkt gefahren werden, weil wir die ersten beiden Nächte in unserer »Lieblingshalle« in Tettau verbracht hatten. Mit der schönen, leicht »barocken« Unterbringung haben wir größere Anfahrtswege »eingekauft«. Was zunächst als gute Lösung erschien, wird spätestens bei der zusätzlichen Fahrerei wieder etwas relativiert. Da unsere Gruppe seit dem letzten Jahr doch erheblich angewachsen ist, mussten wir mehrfach den Startpunkt anfahren. Dementsprechend spät starteten die Wanderer und nahmen die kommenden 19 Kilometer unter die Füße. Klein und groß, jung und alt – bunt gemischt war die Gruppe.

Führte uns gestern der Weg über Stock und Stein, durchzog endlos erscheinende Wiesen und Weiden und durchschnitt auch manche Wälder, führte Matthias uns heute über Kolonnenwege um unser Etappenziel zu erreichen. Es ist wahrlich nicht einfach, auf diesen Wegen zu wandern. Wir mussten »höllisch« aufpassen, uns auf den Befestigungssteinen – die den Geländefahrzeugen der Vopos als Befestigung dienten, aber mittlerweile erhebliche Löcher aufwiesen – nicht die Füße zu »vertreten«. So wurde der Weg scheinbar immer länger, zumal der Kolonnenweg auch durch ein Wäldchen führte, indem viele Bäume, im Laufe eines namenlosen Sturmes, umgeknickt waren. So fühlten sich 18 Kilometer letztendlich wie 25 an und dementsprechend müde kamen Wanderinnen und Wanderer ins Ziel. Die zuvor so ruhige Sporthalle in Fürth am Berg füllte sich urplötzlich mit Leben. Blasen wurden wie Orden vorgezeigt und in der Nachbetrachtung…,
aber jetzt würde ich mich wiederholen.

Beim Abendessen, anfänglich mit großem Hallo begonnen, wurde es immer stiller und auch später in der Halle wurde es verdächtig schnell ruhig und nur wenige schafften es, bevor ihnen die Augen zufielen, die Dusche zu erreichen.

Nun sitze ich hier mit Nicole, nachdem ich den Bericht geschrieben habe, um mich nun, gemeinsam mit ihr, um die Einstellung des Geschriebenen zu kümmern. Üblicherweise für sie, als durchaus gewandt im Umgang mit Computer zu bezeichnen, ein leichtes Unterfangen. Leider gab es an den Orten, die wir zu unserem temporären Heimen erklärt hatten, nur selten durchgängig funktionierendes Internet. In der logischen Konsequenz saß speziell Nicole bis zu 3,5 Stunden vor dem Computer, um einen Bericht und einige Fotos hochzuladen. Dementsprechend müde waren wir am Morgen, denn sie mit dieser Aufgabe allein zu lassen, erschien mir nicht opportun.

Nun sitzen wir, mit der gleichen Aufgabe betreut, in einem Vereinsheim des TSSV Fürth am Berg und hoffen, dass wir vielleicht heute früher schlafen können, denn hier gibt es WLan…!