Elternarbeit

Hand in Hand mit den Familien -
Elternarbeit im Kinderheim Pauline von Mallinckrodt 

Als Einrichtung begegnen wir den Eltern mit einer Haltung, die geprägt ist von  Wertschätzung und Respekt. Auf dieser Grundlage möchten wir mit den Eltern eine Erziehungspartnerschaft eingehen und ganz im Sinne unserer Grundorientierung „Hand in Hand“ miteinander «einschlagen« können. Ein möglichst hohes Maß an Partizipation und Transparenz bilden dabei wichtige Eckpfeiler unserer Arbeit.

Durch ressourcenorientiertes Arbeiten möchten wir die Eltern in ihren Erziehungskompetenzen und ihrer Erziehungsverantwortung stärken. Sie sollen Verantwortung für ihr Kind und ggf. später auch für die Rückführung übernehmen.

Es sei darauf hingewiesen, dass unsere Arbeit neben den Eltern ggf. auch andere wichtige Bezugspersonen des Kindes wie Pflege-, Adoptiv- oder Stiefeltern, nahe stehende Verwandte oder den gesetzlichen Vormund mit einbezieht.

 

Willkommenskultur 

Um mit den Eltern eine Erziehungspartnerschaft eingehen zu können, ist es uns wichtig, sie respektvoll willkommen zu heißen und sie unmittelbar mit Beginn der Hilfe in unsere Arbeit einzubeziehen.

Bei einer geplanten Aufnahme werden die Eltern vom zuständigen Jugendamt oder dem zuständigen Erziehungsleiter unseres Hauses zum Aufnahmegespräch eingeladen. Teilnehmer des Aufnahmegesprächs sind in der Regel die Eltern, das Kind, der Jugendliche oder die Mutter, der zuständige Mitarbeiter des Jugendamts, ggf. der Vormund, der Erziehungsleiter und der jeweilige Gruppenleiter. Das Gespräch dient dem gegenseitigen Informationsaustausch und der Erledigung von Formalitäten.

Bei einer Inobhutnahme werden die Eltern nach Klärung der Situation rückwirkend vom zuständigen Erziehungsleiter zu einem Aufnahmegespräch eingeladen.

Eine Elternmappe, die den Eltern zur Begrüßung bei Aufnahme des Kindes in der Einrichtung ausgehändigt wird soll  als Leitfaden dienen, dabei möglichst viel Aufklärung bieten und Vertrauen schaffen.

Zuständigkeiten und Ansprechpartner für die Eltern werden zeitnah nach Aufnahme festgelegt.

Ein jährlich im Frühjahr von der Heimleitung durchgeführter Elterninformationsnachmittagmit gleichzeitiger Führung durch die Gesamteinrichtung dient der Information über die pädagogische Arbeit, der Beantwortung von Fragen der Eltern und will damit Transparenz und eine Möglichkeit der Partizipation schaffen. Die Gruppen unterstützen dieses Ziel, schaffen dabei Vertrauen und lassen Beziehung entstehen, indem sie jährlich jeweils zu einem Informationsabend und einem Treffen mit geselligem Charakter einladen.

 

Umsetzung der Elternarbeit

Die Elternarbeit im Kinderheim Pauline von Mallinckrodt gestaltet sich individuell und orientiert sich klar am Kinderschutz. Wir legen großen Wert darauf, jede Familie mit ihren Ressourcen und Risiken anzunehmen, um daraus gemeinsam eine Hilfe zu erarbeiten, von der alle Beteiligten profitieren können. Unser Ziel ist die gemeinsame Perspektiventwicklung mit der Familie. In der Perspektiventwicklung mit allen Beteiligten unterscheiden wir in drei Bereiche.

  1. das grundsätzliche Ziel der Rückführung in die Herkunftsfamilie
  2. die Verselbständigung des Jugendlichen
  3. die Vermittlung in eine Pflegefamilie

 

Kindeswohl an erster Stelle

In unserer Arbeit orientieren wir uns grundsätzlich an erster Stelle am Kindeswohl. Der in §8a SGB VIII beschriebene Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung stellt damit eine wichtige Grundlage unserer Arbeit dar und hat Priorität vor allen anderen Zielen. Dies hat zur Folge, dass wir nicht mit allen Eltern gleich arbeiten, sondern eine Falldifferenzierung in den Leistungs-, den Grau- und den Gefährdungsbereich vornehmen.

 

Elternrolle wahrnehmen

Je nach Falleinordnung haben die Eltern oder weitere wichtige Bezugspersonen die Möglichkeit ihre Elternrolle weiterhin aktiv wahrzunehmen und den Lebensalltag des Kindes mit zu gestalten.

In folgenden Bereichen können Eltern oder weitere wichtige Bezugspersonen ihre Elternrolle wahrnehmen:

  • Begleitung des Kindes zu Arztterminen
  • Begleitung zu Elternsprechtagen oder Elternabenden
  • Begleitung zum Frisör oder Einkauf von Bekleidung
  • Begleitung zu Vereinen
  • Gestaltung von Geburtstagsfeiern
  • Begleitung von Alltagssituationen wie Hausaufgaben, Kochen, Freizeitgestaltung außerhalb der Gruppe
  • Begleitung bei Ausflügen
  • Teilnahme an gruppenübergreifenden Aktionen vom AK Elternarbeit

Hier weisen wir jedoch einschränkend auf die Achtung des Lebensraums Gruppe als Schutz – und Schonraum aller Kinder hin.

 

Wir bleiben miteinander im Gespräch

Wir stimmen uns regelmäßig mit den Eltern und weiteren wichtigen Bezugspersonen über die Mitgestaltungsmöglichkeiten im Erziehungsprozess  des Kindes oder Jugendlichen ab. Wir besprechen wichtige Themen und machen Kindesschutzthemen offen.  Bei vorhandener Kooperationsbereitschaft und Problemeinsicht der Eltern oder wichtigen Bezugspersonen können sie weiterhin auch im Rahmen eines Schutzauftrages ihre Elternrolle aktiv wahrnehmen.

Das ausführliche Konzept zur Elternarbeit im Kinderheim Pauline von Mallinckrodt kann bei der Heimleitung angefordert werden.